Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2022

DAS NEUE SCHULUNGSKONZEPT IN DER PRAXIS Mit der Eröffnung der neuen Spielbank in Monheim steht das Spieleangebot der MERKUR SPIELBANKEN NRW nun an fünf Standorten zur Verfügung. Um an allen Standorten einen umfangreichen Spielerschutz zu gewährleisten, hat das Spielerschutzteam der MERKUR SPIELBANKEN NRW ein neues Schulungskonzept entwickelt. Spielerschützer Matthias Kurth berichtet von der Umsetzung. Herr Kurth, seit wann gibt es das neue Schulungskonzept? Startschuss war die Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2021. In Zeiten der Corona-Lockdowns fanden die Schulungen nur in Online-Seminaren statt und waren im Vergleich noch recht statisch. Also haben wir beschlossen die Schulung interaktiver zu gestalten und wie einen Workshop aufzustellen. Wer hat das neue Schulungskonzept entwickelt und wie lange dauert die Schulung? Die Schulung dauert sechs Nettostunden und wird in Präsenz durchgeführt. Der Turnus liegt bei zwei Schulungen pro Jahr. Entwickelt wurde das neue Konzept von unserem Spielerschutzteam. Dabei wurden wir wunderbar von der Personal Trainerin Gabriele Westermann-Koch aus der Abteilung Pesonalentwicklung, MERKUR SPIELBETRIEBE unterstützt. Sie ist eine sehr erfahrene Trainerin, die uns das nötige Rüstzeug mitgegeben hat, was uns die Umsetzung erheblich erleichtert hat. Was beinhaltet das neue Schulungskonzept? Wir versuchen den Teilnehmenden das Thema Spielerschutz so realitätsnah wie möglich näherzubringen. Natürlich halten wir uns auch an die gesetzlichen Vorgaben und nehmen alle notwendigen Inhalte auf. Das sind die Basics. Dann legen wir den Schwerpunkt darauf, dass die Mitarbeitenden vor Ort die Augen und Ohren des Spielerschutzes sind. Als Spielerschützer stehen uns mehrere Instrumente zur Verfügung. Beispielsweise informieren die Spielautomaten den Gast nach einer Stunde über seine Spielzeit und nach drei Stunden wird eine automatische Benachrichtigung an den Spielerschutz übermittelt. Über unsere Rezeptionssoftware können wir zudem erkennen, ob es Veränderungen bei der Besuchsfrequenz eines Gastes gibt. Das sind alles Hilfsmittel, die den Mitarbeitenden unter Umständen gar nicht geläufig sind. Wir lassen sie hinter die Kulissen gucken und versuchen eine möglichst große Transparenz zu schaffen, um auch das Interesse für den Spielerschutz zu wecken. Was können wir uns darunter vorstellen: „das Interesse für den Spielerschutz zu wecken“? Wir beleuchten auch die psychologischen Aspekte unserer Arbeit und erklären den Kolleginnen und Kollegen die typischen Symptome von Spielsucht wie Gereiztheit, Probleme vom Spiel abzulassen, oder das hektische Spielen an mehreren Automaten gleichzeitig. Die Mitarbeitenden entwickeln dafür erstaunlich schnell ein Gespür. Was ist der Unterschied zum alten Schulungskonzept und welche Vorteile bietet das neue Konzept? Bestimmte Inhalte sind teilweise sehr ähnlich wie in den frühen Schulungen. Das neue Schulungskonzept ist wesentlich interaktiver. Ein Großteil der 28 INTERVIEW

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