Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2021

43 42 AUSBLICK AUSBLICK Fit für den Ernstfall INNOVATIVES SCHULUNGSKONZEPT FÜR DIE MERKUR SPIELBANKEN NRW Der Großteil der Gäste verbindet mit dem Besuch einer Spielbank gemeinhin ein unterhaltsames Erlebnis. Dennoch ist klar, dass nicht alle Menschen problemfrei mit dem Glücksspiel umgehen können. Der Auftrag für die MERKUR SPIELBANKEN NRW besteht darin, die Besucherinnen und Besucher bestmöglich vor einer Glücksspielsucht zu schützen. Zu diesem Zweck bilden regelmäßige Schulungen der Belegschaften der Standorte eine der wirksamsten Maßnahmen schlechthin. Ziel muss es sein, glücksspielproblematisches Verhalten zu erkennen und frühzeitig zu intervenieren. Wissen hilft Demzufolge ist das Thema Mitarbeiterschulung insbesondere im Bereich Spielerschutz von besonderer Bedeutung. Die frühzeitige Wahrnehmung von Gästen, die bei ihrem Besuch ein auffälliges Spielverhalten zeigen, muss beständig trainiert werden. Grundlage hierfür bildet ein fundiertes Wissen in der Entstehung glücksspielproblematischen Verhaltens. Darüber hinaus ist die Kenntnis der zentralen rechtlichen Rahmenbedingungen für das in den Spielbetrieben tätige Personal obligatorisch. Zielsetzung der Schulungskonzepte ist es, den Mitarbeitenden ein maximales Maß an Handlungssicherheit zu vermitteln. Schulungen umfassen sechs Zeitstunden Gemäß der Spielbankverordnung NRW umfassen Mitarbeiterschulungen im Bereich Spielsuchtprävention und -bekämpfung sechs Zeitstunden zuzüglich Pausen und sind zweimal jährlich durchzuführen. Inhaltlich geht es um die Vermittlung aktueller Erkenntnisse unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen. Die Lerninhalte sind verpflichtend und wurden in zehn unterschiedliche Wissensgebiete gegliedert. Wie können die Referierenden unter diesen Umständen dafür sorgen, dass die Schulungsveranstaltungen von den Mitarbeitenden nicht als öde oder abhaltend wahrgenommen und sie mit den immer gleichen Inhalten eher ablehnend auf das wichtige Thema Spielerschutz reagieren werden? Lerninhalte immer wieder neu präsentieren Unter anderem bilden die glücksspielrechtlichen Rahmenbedingungen sowie Erkenntnisse aus Spielsuchtforschung und Wissenschaft vorgegebene Inhalte der Schulungen. Weitreichende Veränderungen der rechtlichen Grundlagen im Glücksspielrecht bedürfen einer gründlichen Vorbereitung und sind nicht in kurzen Zeitabständen zu erwarten. Grundlegend neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Suchtforschung werden nicht Jahr für Jahr neu publiziert. Die besondere Herausforderung bei der Konzeptionierung von Schulungen zum Schutz der spielenden Gäste besteht also darin, bekannte Inhalte immer wieder neu zu präsentieren und den Mitarbeitenden in interessanter Weise anzubieten. Hierzu wird es not- wendig, Lehr- und Lern- methoden sowie Kommunikationskanäle und -mittel neu zu denken. Kompetenz der Gauselmann Gruppe Mit der Integration der nordrhein-westfälischen Spielbanken in die Gauselmann Gruppe im Spätsommer 2021 eröffneten sich für die Entwicklung von Mitarbeiterschulungen völlig neue Perspektiven. Von diesem Zeitpunkt an stehen den Spielbanken in NRW die ausgiebigen Ressourcen eines großen Glücksspielkonzerns zur Verfügung. Hinzu kommt die langjährige Erfahrung der Gauselmann Gruppe in der Implementierung von professionellen Weiterbildungskonzepten und Schulungsprozessen. In den nächsten Schritten gilt es nun, diese Kompetenzen in die Konzeptionierung von Mitarbeiterschulungen in den Spielbanken in NRW einfließen zu lassen. Erstes Brainstorming in einem frühen Stadium Welche Bedeutung Schulungen im Bereich Spielerschutz und Suchtprävention haben, zeigt sich schon allein darin, dass dieses Thema bereits bei den ersten Begegnungen von Vertretern der Präventionsabteilungen beider Unternehmen intensiv diskutiert wurde. In einer Art Brainstorming wurden folgende Fragen erörtert: Welche Lernmethoden und -mittel können eingesetzt werden? Sind Schwerpunkte neu zu definieren? Welche Art von Training benötigen die Referenten? Können moderne Kommunikationskanäle und E-Learnings zumindest teilweise eine Option darstellen? Der Auftrag: Antworten auf diese Fragen finden. Schulungskonzept nimmt konkrete Formen an Weitere Treffen der entsprechenden Fachleute fanden daraufhin statt. Schnell wurde hierbei deutlich, dass es sich um ein Projekt handelt, welches von den Beteiligten das volle Engagement fordert. Basis für das weitere Vorgehen bildete hierbei eine grundlegende Analyse der Situation, gefolgt von der Definition der Ziele. In weiteren Schritten sind das konkrete Schulungskonzept sowie die Art und Weise der Umsetzung zu erarbeiten. Wichtig ist, dass wissenschaftliche und didaktische Erkenntnisse während sämtlicher Entwicklungsphasen strikt beachtet werden. In einer fundierten Trainthe-Trainer Ausbildung sollen die Referierenden, die künftig mit der Umsetzung in den Standorten betraut sind, professionell auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Darüber hinaus sind ein begleitendes Monitoring, die permanente Weiterentwicklung der Schulungen sowie eine durchgängige Betreuung geplant. Zusammenfassend lässt sich bereits jetzt festhalten, dass der Fahrplan für ein innovatives Konzept steht und die Verwirklichung der Maßnahmen Mitte 2022 erwartet werden kann.

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